Razavi: „Vollendete Tatsachen akzeptiere ich nicht. Die CDU wird auch als Regierungspartner eine solche Entscheidung und einem solchen Aderlass von Know-How und Ausbildung niemals mittragen.“ * „Die Planungen der Hochschule zeigen diametral in die falsche Richtung und widersprechen unserer Politik. Wir brauchen mehr Know-How und mehr Fachkräfte in der Fläche, nicht weniger!“ * „Wir können den Fachkräftemangel nicht nur in den Zentren angehen und den ländlichen Raum ausbluten lassen. Das ist absurd.“
Die Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der CDU- Landtagsfraktion Nicole Razavi schaltet sich in die Debatte um den Hochschulstandort Göppingen ein: „Ich appelliere in aller Deutlichkeit an Wissenschaftsministerin Theresia Bauer MdL: Die Fakultät Mechatronik-Elektrotechnik muss am Standort Göppingen bleiben. Vollendete Tatsachen akzeptiere ich nicht. Wir haben uns als CDU immer für einen starken ländlichen Raum eingesetzt und werden auch als Regierungspartner eine solche Entscheidung und einem solchen Aderlass von Know-How und Ausbildung niemals mittragen. Dies widerspräche diametral unserer Politik. Wir brauchen mehr Know How in der Fläche, nicht weniger. Ich habe nun noch vor Weihnachten um ein Gespräch mit der Ministerin Bauer gebeten.“
Die Fakultät Mechatronik-Elektrotechnik sei zum eine Säule der Nachwuchsgewinnung für den automobil- und maschinengeprägten Mittelstand im Kreis Göppingen. „Hier werden die Fachleute ausgebildet, die eines Tages unsere lokalen Betriebe weiterentwickeln und weiterführen“, sagt Nicole Razavi MdL. Der Campus „GP“ stehe beispielhaft für eine dezentrale Hochschullandschaft Baden-Württemberg, die in den 80er Jahren stark in der Fläche ausgebaut wurde, Razavi, die auch Mitglied im Wissenschaftsausschuss ist. „Diese Strategie der CDU-Landesregierung unter Lothar Späth hatte ein klares Ziel: Guter wissenschaftlicher ausgebildeter Nachwuchs für eine leistungsfähige, innovative Wirtschaft im ganzen Land und nicht nur in den Metropolregionen. Dieses Fundament nun wieder abzubauen, ist völlig falsch. Das wirft eine Region wie Göppingen um Jahrzehnte zurück. Diese Entscheidung wäre auch ein verheerendes Signal ins ganze Land und für die tausenden von High-Tech Unternehmen, die Baden-Württemberg international stark machen und gerade in der Fläche Arbeitsplätze schaffen. Wer diesen Weg politisch geht, will in den großen Zentren den Fachkräftemangel aktiv angehen und nimmt bewusst in Kauf, dass der ländliche Raum fachlich und wirtschaftlich ausblutet. Gerade jetzt, wo überall Absolventen der MINT-Fächer fehlen, können wir doch keine technisch-orientierten Fakultäten dichtmachen. Das ist absurd“, so Nicole Razavi abschließend.