CDU-Abgeordnete im Gespräch mit der Geschäftsführung von ODELO zu den Hintergründen der geplanten Werksschließung in Geislingen.
Nicole Razavi MdL und Hermann Färber MdB: „Dass beim Geislinger Automobil-Leuchtenhersteller ODELO bis Ende 2021 die Lichter ausgehen sollen, ist für die mehr als 130 Beschäftigten eine ganz bittere Nachricht und für den Industriestandort Geislingen und das obere Filstal ein weiterer herber Verlust“, so die beiden CDU–Abgeordneten Nicole Razavi und Hermann Färber bei ihrem Gespräch mit der Geschäftsleitung von ODELO. „Wir wollten von der Führung des Unternehmens die Hintergründe zu dieser Entscheidung erfahren und wissen, ob es dazu eine Alternative geben kann bzw. ob wir durch die CORONA-Rettungsschirme von Bund und Land helfen können“, so Nicole Razavi und Hermann Färber. Ernüchternd sei, dass es schließlich der internationale Preisdruck und der generelle Transformationsprozess im Automobilsektor ist, die ODELO als Hersteller von High-Tech-Leuchten ebenso wie auch anderen Zulieferbetrieben seit langem das Überleben schwer machen. Die CORONA-Krise habe diese Entwicklung nur noch beschleunigt, sei aber nicht der Auslöser, machte die Geschäftsführung deutlich. ODELO Geislingen sei schon seit Jahren kein Standort mehr, an dem schwarze Zahlen geschrieben würden. Nur durch die Bereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen die meisten schon seit Jahrzehnten im Unternehmen arbeiten, selbst Einschnitte hinzunehmen, sei es möglich gewesen, den Betrieb in den letzten Jahren aufrecht zu erhalten. Umso schmerzhafter sei es, dass jetzt an der Schließung des Standorts kein Weg vorbeiführe. Insbesondere fehlende Aufträge und die nur schleppende Nachfrage bei Elektrofahrzeugen, insbesondere deutscher Premiumhersteller, seien die Gründe dafür, dass ODELO in Geislingen keine Zukunft habe. „Wir haben in dem sehr intensiven Austausch nicht den Eindruck gewonnen, dass diese Entscheidung leichtfertig getroffen wird. In den Gesprächen mit der Belegschaft und den Arbeitnehmervertretern muss es in den nächsten Wochen und Monaten darum gehen, den besten Weg im Interesse der Menschen zu finden. Ausgebildete Fachkräfte werden eher eine Chance haben, in anderen Betrieben unterzukommen. Sorge bereitet uns die Zukunft der älteren Beschäftigten, die einen sicheren Übergang in die Rente brauchen und die zahlreichen angelernten Kräfte, die Arbeit brauchen. Für sie müssen Weiterbildungsmöglichkeiten geschaffen werden. Das wird sicher kein einfacher Prozess sein. Wir wollen deshalb im Herbst auch mit den Arbeitnehmervertretern sprechen“, so die Landtagsabgeordnete Nicole Razavi und der Bundestagsabgeordnete Hermann Färber.