Nicole Razavi kritisiert Auswirkung wegfallender Zugverbindungen im Filstal für Pendler und Schüler und für den Standort
„Die zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember wegfallenden Zugverbindungen auf der Filstalstrecke im oberen Filstal bedeuten für die vielen Schüler, Studenten und Pendler eine deutliche Verschlechterung im Zugangebot“, schreibt die CDU-Landtagsabgeordnete Nicole Razavi MdL an Landesverkehrsminister Winfried Hermann MdL. Sie bedauert darin auch das sehr unbefriedigende Ergebnis des Gesprächs der Vertreter der Landkreise Göppingen und Alb-Donau im Verkehrsministerium in der vergangenen Woche. „Ich hatte schon erwartet, dass die Vertreter des Ministeriums uns einen Vorschlag zur Lösung des Problems zum Fahrplanwechsel anbieten. Das war leider nicht der Fall.“
In ihrem Schreiben an den Verkehrsminister setzt sich die Geislinger Landtagsabgeordnete für kurzfristige Verbesserungen durch zusätzliche Verstärkerzüge im Schülerverkehr ein. „Bereits in der Vergangenheit war es dem Land als Aufgabenträger möglich, im Rahmen der Verträge mit den Eisenbahnunternehmen in einem gewissen Umfang solche zusätzliche Leistungen zu bestellten. Dies muss auch jetzt möglich sein“, fordert Nicole Razavi MdL und bittet Verkehrsminister Hermann sich für diese Lösung einzusetzen. Dies sei im Sinne der Schüler, Studenten und Pendler und der beiden Landkreise.
Dass die Landkreise als Ersatz für die gestrichenen Zugverbindungen nun einen parallelen Busverkehr organisieren und finanzieren sollen, der Status Quo also aus den Kreishaushalten finanziert werden muss, kann sich Nicole Razavi auch als Kreisrätin nicht vorstellen.
Aus ihrer Sicht ergeben sich im neuen Fahrplan Verschlechterungen beispielsweise in der Mittagszeit von Geislingen Richtung Ulm, die für Schülerinnen und Schüler nicht zumutbar sind. Ganz zu schweigen von der deutlich schlechteren Anbindung Amstettens. „Dies führt auch dazu, dass die Kinder und Jugendlichen zum Mittagessen nicht nach Hause können“, beschreibt Nicole Razavi MdL die Situation. Sie sieht aber auch negative Auswirkungen für den Standort: „Für den Schul- und Hochschulstandort Geislingen mit seinem vielfältigen Angebot an allgemeinen und beruflichen Schulen wie auch der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, aber auch für die vielen Unternehmen bedeutet die Verschlechterung im Zugangebot einen großen Attraktivitätsverlust. Dies ist nach den vielen Jahren der erfolgreichen Verbesserungen und des Ausbaus im SPNV-Angebot durch das Filstal und die erheblichen Fahrgaststeigerungen weder sinnvoll noch hinzunehmen“, so die Verkehrspolitikerin. „Diese Entwicklung widerspricht im Übrigen auch dem gemeinsamen Bekenntnis im Koalitionsvertrag zwischen Grüne und CDU zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs im ganzen Land, den Ballungsräumen wie auch den strukturschwächeren und ländlichen Räumen und dem Ziel, mehr Menschen zum Umstieg vom Auto in den öffentlichen Verkehr zu bewegen. Das Gegenteil wird der Fall sein“, erin-nert Nicole Razavi MdL Verkehrsminister Hermann in ihrem Brief.
Die Ursache für die Misere hatte die CDU-Abgeordnete bereit in den vergangenen Jahren kritisiert: nämlich die rigide Ausrichtung an den Vorgaben der Nahverkehrskonzeption 2025 an Fahrgastzahlen und einer landesweiten Vertaktung, die eine Orientierung am Bedarf unmöglich macht und fahrgastschwächere Regionen benachteiligt. „Die negativen Folgen werden im Landkreis Göppingen leider schon jetzt spürbar werden.“