Hermann Färber MdB, Nicole Razavi MdL und Holger Scheible im Gespräch mit WMF-Betriebsrat
„Die Geschäftsleitung muss den Zielbetrieb skizzieren, den sie durch die geplanten Umstrukturierungsmaßnahmen erreichen will und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch verbindliche Aussagen mitteilen, woran sie sind“, so der Bundestagsabgeordnete Hermann Färber, die Geislinger Landtagsabgeordnete Nicole Razavi und der Vorsitzende der CDU-Gemeinderatsfraktion Holger Scheible. Sie kamen mit Vertretern des WMF-Betriebsrats zu einem Gespräch zusammen.
Dabei kritisierten die Betriebsräte die schlechte Kommunikation im Zusammenhang mit dem geplanten Stellenabbau. „Die Menschen wissen momentan nicht, wer alles betroffen sein wird und wie es konkret weiter geht“, fasst Holger Scheible zusammen. „Diese Schwebesituation ist nicht nur verheerend für das Betriebsklima, sondern ist vor allem eine schwere Belastung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, so der CDU-Bundestagsabgeordnete Hermann Färber. „Die Betroffenen brauchen dringend verbindliche Aussagen. Sie müssen wissen, welche nächsten Schritte der Mehrheitseigentümer KKR plant. Dass die WMF Weltmarktführer werden will, reicht dabei nicht aus. Die Karten müssen klar auf den Tisch gelegt werden, wie die WMF zukunftsfest gemacht und wie der Standort Geislingen gestärkt werden soll“, fordert die Landtagsabgeordnete Nicole Razavi.
Dass prinzipiell Umstrukturierungsmaßnahmen nötig sind, stellten auch die Betriebsratsmitglieder nicht in Frage. „Allerdings beklagen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu Recht, wie diese umgesetzt werden“, verdeutlichen die CDU-Politiker. Sie kritisieren vor allem den geplanten Zeitraum. „Die Pläne sollen in den kommenden drei Jahren umgesetzt werden. Würde dieser Zeitrahmen etwas ausgeweitet werden, hätten alle Beteiligte mehr Zeit sich auf die neue Situation einzustellen und dieser harte Eingriff könnte sozialverträglicher gestaltet werden“, argumentieren sie.
„Die WMF ist bedeutend für den Landkreis Göppingen, die Stadt Geislingen und unsere ganze Raumschaft! Sie stellt über Generationen hinweg die existenzielle Grundlage für viele Menschen und Unzählige identifizieren sich mit der WMF. Daraus leitet sich aus meiner Sicht der moralische Anspruch ab, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die dem Betrieb meist seit langem eng verbunden sind, erfahren, woran sie sind“, so Hermann Färber. „Wir müssen alle an einem Strang ziehen, damit möglichst viele Arbeitsplätze und die Wertschöpfung in Geislingen erhalten bleiben“, findet Nicole Razavi. Die Abgeordneten und die CDU-Gemeinderatsfraktion unterstützen daher auch die Solidaraktion am Samstag und fordern konkrete Aussagen des WMF-Eigentümers zur Zukunft des Unternehmens. „Denn nur durch konkrete Aussagen über die Unternehmenszukunft erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder eine Perspektive. Und diese Perspektive haben die Menschen verdient, die seit Generationen in diesem traditionsreichen Unternehmen arbeiten und die die WMF zu dem gemacht haben, was sie heute ist“, betont Hermann Färber.