CDU-Landtagsabgeordnete richtet parlamentarische Anfrage an Ministerin Theresia Bauer. Razavi: „Strukturentscheidungen an unseren Hochschulen wirken intensiv auf Industrie und Betriebe unserer Region. Deshalb müssen sie auf breiter Basis diskutiert werden.“
In der Debatte um eine mögliche Schließung der Fakultät Mechatronik am Campus Göppingen der Hochschule Esslingen hat die CDU-Landtagsabgeordnete Nicole Razavi MdL mit einer parlamentarischen Anfrage weitere Informationen aus dem Wissenschaftsministerium angefordert. „Eine Schließung hätte weitreichende Folgen für den gesamten Kreis und ist aus meiner Sicht der falsche Weg. Wir brauchen mehr Know-How in der Fläche, nicht weniger. Wir können den Fachkräftemangel nicht nur in den Zentren angehen und den ländlichen Raum ausbluten lassen. Ministerin Bauer hat mir in einem Gespräch vor Weihnachten signalisiert, dass es in dieser Angelegenheit Spielräume gibt. Deshalb soll meine Anfrage einen Beitrag leisten für eine breiter angelegte Debatte, wie die Mechatronik am Hochschulstandort Göppingen erhalten werden kann.“
Konkret fragt die CDU-Angeordnete in ihrer Initiative, welche Strukturveränderungen in welchem Zeitraum am Campus Göppingen geplant seien. „Ich will außerdem wissen, welche Weiterentwicklungskonzepte für den Studiengang Mechatronik-Elektronik am Standort Göppingen möglich und notwendig sind, um für Studierende, Ausbilder und Betriebe künftig attraktiv zu bleiben.“
Wichtig ist für die stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende, die für die CDU im Wissenschaftsausschuss sitzt, darüber hinaus die Frage, wie das politisch-wirtschaftliche Umfeld in der Region zu einer möglichen Schließung steht. „Am Campus Göppingen wer-den die Fachleute ausgebildet, die eines Tages unsere lokalen Betriebe weiterentwickeln und weiterführen. Eine solche Strukturentscheidung kann meiner Meinung nach nicht an Industrie und Mittelstand der Region vorbeigetroffen werden, die auf diese Nachwuchsgewinnung angewiesen sind“, so Razavi weiter.
Die Anfrage greift auch das Thema der Studierendenzahlen auf. „Ein Wegfall der Mechatronik würde den Campus massiv verkleinern. Das weckt Befürchtungen, dass der Standort Göppingen ei-nes Tages ganz stillgelegt wird – ein No-Go-Szenario, das alle auf den Plan rufen muss, denen die Zukunft des Landkreises am Herzen liegt.“ Es sei eben gerade das Ziel der CDU-Landesregierung unter Lothar Späth gewesen, Hochschulen im ländlichen Raum zu etablieren. „Diese wegweisende Entwicklung darf nun nicht mehr zurückgedreht werden“, so Nicole Razavi abschließend.