Bettpflichtige müssen zum Teil ohne Not im Krankenhaus bleiben, weil keine Fahrzeuge für den Heimtransport da sind - CDU-Abgeordnete wendet sich direkt an Innenminister Thomas Strobl
„Die Abstimmungsprobleme im Konflikt um die Krankentransportentgelte müssen so schnell wie möglich im Sinne der Patienten gelöst werden“, sagt die CDU-Landtagsabgeordnete Nicole Razavi MdL zur aktuellen Situation. „Ich habe mich daher mit der Bitte um Unterstützung und schnelle Abhilfe an Herrn Minister Strobl gewandt.“
Weil nachts keine Krankentransporte mehr fahren, müssten bettpflichtige Patienten in den Kliniken bleiben, die medizinisch gesehen nach Hause gebracht werden dürften. „Das Personal umsorgt sie, so gut es geht. Trotzdem ist das für die Menschen psychischer Stress, wenn sie nicht nach Hause können. Manchmal müssen sie notgedrungen auf dem Stationsflur schlafen, weil sie ohne Befund nicht regulär aufgenommen werden dürfen und keine Fahrzeuge für den Heimweg da sind. Verhandlungen wie jene um die Fahrtentgelte können auch mal länger andauern. Wenn aber währenddessen Patienten nicht mehr nach Hause gebracht werden können und ohne Not im Krankenhaus bleiben müssen, dann darf eine Einigung nicht auf sich warten lassen.“
Fahrdienstleister wie das DRK müssten seit der technischen Trennung von Rettungsdienstfahrzeugen und Krankentransportern mehr Geld für ihre Fahrten kalkulieren. Insbesondere die zuschlagversehenen Nachtfahrten seien teuer und machten angepasste Entgelte notwendig. „Das Sanitätswesen mit seinen vielen ehrenamtlichen Helfern leistet unmittelbar Dienst am Menschen und braucht für seine wertvolle Arbeit einen sicheren Handlungsrahmen“, so Nicole Razavi MdL in ihrem Schreiben an Innenminister Thomas Strobl.
Ende des vergangenen Jahres hatten Krankenkassen und Fahrdienste unter Federführung des Innenministeriums über erstmals landesweit einheitliche Krankentransportentgelte verhandelt. Obwohl sich die Verhandlungspartner weitestgehend einig gewesen waren, kam keine Vereinbarung zustande. Inzwischen häuften sich bei den zuständigen Schiedsstellen die Bitten um Unterstützung, da sich Kassen und Fahrdienste vor Ort nicht auf Entgelte einigen könnten und Fahrleistungen vorübergehend eingeschränkt werden. „Das kann so nicht bleiben. Ziel muss es jetzt sein, dass das Innenministerium im Kontakt mit allen Beteiligten auf eine möglichst zeitnahe Lösung der aktuellen Probleme hinwirkt“, so Nicole Razavi MdL abschließend. „Die Patienten sollen so schnell wie möglich wieder nach Hause kommen können.“