Razavi: "Grün-rote Politik des Gehörntwerdens. Beerdigung der vorbildlichen Geschwister-Scholl-Realschule durch eine rot-grüne Koalition mit Freien Wählern schadet dem Schul- und Wirtschaftsstandort Süßen"
„Die gestrige, mit den Stimmen von SPD und Grünen sowie eines Teils der Freien Wähler getroffene Entscheidung des Süßener Gemeinderats zur Fusion der Geschwister-Scholl-Realschule mit der Johann-Georg-Fischer-Gemeinschaftsschule ist ein folgenschwerer Irrtum“, erklärte die CDU-Landtagsabgeordnete Nicole Razavi heute (2.12.). „Der Bildungsgang der Realschulen verbindet auf einzigartige Weise allgemeine Bildung und Berufsorientierung. Gerade der bei Schülern, Eltern und Unternehmen hochangesehenen Geschwister-Scholl-Realschule ist diese Verbindung auf beispielhafte Weise gelungen. Mit dem gestrigen Beschluss wird nun eine hervorragend aufgestellte Realschule einem bildungspolitischen Experiment mit ungewissem Ausgang geopfert – zum Schaden der Schülerinnen und Schüler, der Unternehmen und der ganzen Region.“
Der Beschluss ist darüber hinaus nicht nur in der Sache falsch, sondern auch dem Vorgehen nach“, kritisierte Razavi weiter. „Die Chance, im Rahmen eines Schuldialogs zu einer einvernehmlichen Weiterentwicklung der beiden Schulen zu gelangen, wurden leichtfertig und ohne Not vertan. Stattdessen hat der Gemeinderat gegen den einbringlichen Rat der Lehrerschaft, gegen den Wunsch der Eltern und insbesondere gegen das Interesse der Schülerinnen und Schüler entschieden. Dass SPD und Grüne auf derartige Weise über die Köpfe der Betroffenen hinweg beschließen, hätte ich mir nicht träumen lassen“, so Razavi. „Das ist eine Politik des Gehörntwerdens und nicht des Gehörtwerdens, denn der Wunsch von Bürgern und Wirtschaft ist ein komplett anderer: Die hervorragend aufgestellte Geschwister-Scholl-Realschule muss erhalten bleiben.“
„Die Süßener Entscheidung ist auch deshalb unverständlich, weil die Linie des Kultusministeriums völlig unklar ist.“ Vor wenigen Tagen habe Kultusminister Stoch nach jahrelangen, massiven Protesten der Realschulen, der Lehrerverbände, der Wirtschaft und der CDU ein Programm zur Stärkung der Realschulen vorgestellt. Doch dieser Moment der Vernunft habe nur wenige Tage gedauert: Am Freitag sei das Kultusministerium wiederum für das Ende der Süßener Realschule zugunsten der Gemeinschaftsschule eingetreten. Für erhebliche Verwirrung sorgten auch unterschiedliche Stellungnahmen der SPD-Landtagsabgeordneten aus dem Kreis zu diesem Thema. Während Peter Hofelich die Entscheidung zur Eigenständigkeit der Realschule begrüßt habe, habe Sascha Binder die Rolle rückwärts des Kultusministeriums erzwungen.
„Der Richtungswechsel des Kultusministeriums innerhalb von wenigen Tagen und die Kehrtwende von der Kehrtwende gleicht einer bildungspolitischen Geisterfahrt“, so das Urteil von Razavi. „Eine Bildungspolitik mit derart geringer Halbwertszeit kann keine Grundlage für eine so schwerwiegende Entscheidung über das Schicksal einer bewährten Realschule sein. Wir brauchen endlich wieder eine verlässliche Schulpolitik.“