CDU unterstützt Handwerk: „Faire Wettbewerbsbedingungen nötig“
Wochen der CDU: Handwerk im Fokus
Klartext wurde geredet beim offenen Gespräch zwischen dem CDU Kreisverband und der Kreishandwerkerschaft im Rahmen der Wochen der CDU. Steuerbelastungen, Bürokratie, Infrastruktur, Ausbildung. Die Liste der Themen, die im Volksbank Forum Göppingen diskutiert wurden, war lang. Die CDU Kreisvorsitzende Nicole Razavi MdL, der Landtagsabgeordnete Dr. Dietrich Birk und der CDU Kandidat für die Bundestagswahl am 22. September, Hermann Färber, betonten, dass ein enger Draht wichtig sei. Der glühte an diesem Abend mächtig.
Mit Sorge sehen die Vertreter des Handwerks die Entwicklung der Schullandschaft und die Auswirkungen auf die Nachwuchskräfte für Industrie und Handwerk. „Wir teilen diese Sorge und befürchten, dass die Gemeinschaftsschule und der bildungspolitisch gewollte Trend zum Abitur zu Lasten der dualen Ausbildung damit der Betriebe gehen wird,“ so die Geislinger Landtagsabgeordnete Nicole Razavi.
Der Präsident der Kreishandwerkerschaft, Jürgen Schmid, beklagte die Bevormundung auf der einen Seite, sein Stellvertreter Klaus Heschke die mangelnde Unterstützung auf der anderen Seite: „Wir fühlen uns im Stich gelassen”.
Großer Frust herrscht in Reihen der Handwerker vor allem über europäische Vorgaben. Um die Selbständigenquote zu steigern, würden Qualitätsstandards und Ausbildungsnormen abgesenkt. Staatssekretär a.D. Dr. Dietrich Birk MdL verwies auf die verschärfte Produkthaftung, die guten Handwerkern mit der bewährten Möglichkeit der Abgrenzung durch gute Arbeit noch besser diene, gab aber auch zu bedenken, dass etliche Gewerke aufgrund erheblicher Nachwuchssorgen in dieser Form nicht weiterzuführen seien.
Sorgen bereitet den Handwerkern auch die bevorstehende Freizügigkeit von Bulgaren und Rumänen. Bereits heute ist die Schwarzarbeit durch Familienclans und Freundeskreise einiger Migrantengruppen, die gleichzeitig Transferleistungen des deutschen Staates erhalten, ein ernstes Problem. Hier wünschen sich die Handwerker mehr Personal und konsequenteres Vorgehen von Zoll und Steuerfahndung. CDU und Kreishandwerkerschaft sind sich einig, dass ehrliche Arbeit besser geschützt werden muss. „Es kann nicht sein, dass derjenige, der sich korrekt verhält, am Ende der Dumme ist”, so Hermann Färber, der als Selbständiger viele der angesprochenen Probleme aus eigener Erfahrung kennt.
Der Göppinger Landtagsabgeordnete Dr. Dietrich Birk betonte, dass man seitens der CDU-geführten Landesregierung im Rahmen der Möglichkeiten auf Länderebene stets nach den besten Möglichkeiten der Ausgestaltung europäischer Gesetze für die Handwerker gesucht habe. Die drei CDU Politiker setzen sich nun dafür ein, dass dies auch unter Grün-Rot geschieht. Mit einer Anfrage an die Landesregierung wollen sie zu faireren Wettbewerbsbedingungen für die örtlichen Handwerker beitragen. „Die CDU nimmt die Sorgen und Nöte der Handwerker sehr ernst”, so die Landtagsabgeordnete Nicole Razavi. „Denn sie sind das Rückgrat unserer mittelständisch geprägten Wirtschaft.