„Wir brauchen in Geislingen mehr Aufenthaltsqualität für einen florierenden Einzelhandel“, sagt Nicole Razavi MdL nach einem Austausch mit Betriebsinhabern aus der Innenstadt. „Das Ziel muss sein, dass die Leut‘ wieder mehr Lust haben, zu flanieren und das Oberzentrum des Filstals von seiner besten Seite zu erleben. Im Zentrum einer Stadt schlägt ihr Herz, hier muss das Leben spürbar sein. Die Einzelhändler im Gewerbeverein Geislinger Sterne e.V. legen sich hierfür mächtig ins Zeug und zeigen mit den Themenwochen im „Geislinger Herbst“, der kommende Woche startet, wie man mit guten Angeboten das Thema selbst in die Hand nehmen kann. Der Einzelhandel braucht aber auch Unterstützung, damit die Umsätze in den Läden wieder klettern. Wir helfen als Land mit und legen in Förderprogrammen wie etwa der Städtebauförderung den Schwerpunkt darauf, die Innenstädte lebendig zu halten. Mir liegt als örtliche Abgeordnete sehr daran, dass Geislingen als Oberzentrum attraktiv bleibt“, so Razavi weiter. Die CDU-Landtagsabgeordnete hatte den Gewerbeverein Geislinger Sterne e.V. zu einem Gespräch zur aktuellen Situation eingeladen. 

 

Die wird zunehmend von der drohenden Energiekrise geprägt. „Da mache ich mir große Sorgen, denn es geht nicht nur um Preissteigerungen, sondern um ganze Produktionsketten, die im Fall X nicht mehr funktionieren. Können große und energieintensive Chemieunternehmen nicht mehr arbeiten, gibt es z.B. keine Lacke mehr für Küchenoberflächen und kein Garn mehr für Textilien“, sagt Nicole Razavi. 

 

Klar wurde auch, wie dringend die Händerinnen und Händler den Ausbau der B 10 herbeisehnen. „Kunden rufen von unterwegs an und stornieren einen vereinbarten Beratungstermin, weil sie im Dauer-Stau auf der B10 feststecken und keine Geduld mehr haben. Das nächste Mal fahren sie dann lieber gleich nach Göppingen, Ulm oder Stuttgart um sich den Stress zu ersparen. Das geht gar nicht“, sagt Nicole Razavi MdL. Auch die A 8 sorgt für Frust: Wird die Autobahn voll gesperrt, wirkt der Umleitungsverkehr durch Geislingen wie eine Ladenschließung. „Wer einkaufen will, kommt nicht mehr durch“, berichtet eine Geschäftsinhaberin. „Der Ausbau von B10 und A8 muss kommen. Führt eine gute Verkehrsinfrastruktur in die Städte, dann kommen auch die Leute“, so die CDU-Abgeordnete. 

 

„Wir müssen perspektivisch auch Antworten finden auf ein verändertes Konsumentenverhalten. Online-Einkäufe gehören heute dazu. Dennoch bleibt der inhabergeführte Einzelhandel ein Alleinstellungsmerkmal einer Stadt. Dies kreativ zu zeigen, ist die Aufgabe unserer Zeit. Neben dem großen Hebel Städtebauförderung haben wir als Land noch mehr in unserem Instrumentenkasten und helfen mit Beratungsangeboten und Förderung neuer Ideen zur Belebung der Innenstädte. Am Ende des Tages entscheiden auch die Verbraucherinnen und Verbraucher mit ihrem Verhalten über die Zukunft des Einzelhandels. Wir alle müssen uns klarmachen, dass wir im Geschäft in der Stadt wesentlich für die Dienstleistung bezahlen. Da kann es nicht angehen, sich erst im Laden beraten zu lassen und dann die Ware daheim im Internet zu bestellen“, so Nicole Razavi MdL abschließend.