Nach Ablösung von Go-Ahead auf der Frankenbahn fordert Nicole Razavi in einem Brief an Verkehrsminister Hermann Aufklärung.
Was plant das Verkehrsministerium auf der Filstalbahn? Nach der Ablösung von Go-Ahead auf der Frankenbahn zwischen Stuttgart und Würzburg, sieht Nicole Razavi MdL Klärungsbedarf. In einem Brief an Verkehrsminister Winfried Hermann hakt die CDU-Landtagsabgeordnete nach und will wissen, ob das Verkehrsministerium für die Filstalbahn und für weitere Regionalverkehrsstrecken auch einen Betreiberwechsel in Betracht zieht. „Dass das Land als Besteller den neuen Betreiber auf der Frankenbahn nach nur fünf Monaten schon wieder aufs Abstellgleis dirigiert, ist alarmierend. Der Minister soll deshalb darlegen, wann ein solcher Schritt aus seiner Sicht auch anderswo notwendig würde und was sein Haus unternimmt, um den Betrieb auf der Filstalbahn und den übrigen Regionalverkehrsstrecken des Landes zu stabilisieren“, so die Verkehrspolitikerin.
Der Zustand auf der Frankenbahn sei nur ein Beispiel der aktuell sehr unbefriedigenden Lage in den Stuttgarter Netzen. „Die Bilder gleichen sich. Zu wenig Zugmaterial, zu wenig Vorlaufzeit bis zur Betriebsaufnahme, Personalmangel, daraus resultierend instabile Fahrplanqualität und teils unzumutbare Zustände für die Pendlerinnen und Pendler“, so Razavi in ihrem Schreiben. „Es ist schon skurril. Momentan müssen wir froh sein, dass nicht so viele Leute wie sonst mit dem Zug fahren. Statt den SPNV attraktiver zu machen, wurden viele Jahre und eine Riesenchance durch Fehlplanungen verplempert. Es stellt sich die Frage, ob die Ausschreibungen damals mit der nötigen Sorgfalt auf den Weg gebracht wurden und die Unternehmen vor der Inbetriebnahme eng genug begleitet worden sind. Wenn jetzt auf noch mehr Strecken die Notbremse gezogen und nach kurzer Zeit der Betreiber ge-tauscht wird, sinkt das Vertrauen in die Kompetenz des Landes weiter, guten Schienenverkehr zu organisieren.“
„Für mich steht fest: Auf der Filstalbahn darf es jetzt keinen weiteren Rückschlag geben. Die Pendlerinnen und Pendler haben in den vergangenen Jahren wahrlich genug Ärger gehabt. Auch das Szenario einer erneuten Interimslösung weckt ungute Erinnerungen. Der letzte SPNV-Übergangsvertrag war im Herbst 2016 auf der Filstalbahn das Startsignal für eine Zeit massiver Qualitätsprobleme, die nur mühsam durch Fahrplananpassungen und zusätzliche Fahrzeuge zumindest in Teilen repariert werden konnten. Ich bleibe dabei: das Nahverkehrsangebot auf der Schiene im Landkreis Göppingen muss wieder zuverlässig und pünktlich funktionieren. Dafür muss alles getan werden“, so Nicole Razavi abschließend.