Nicole Razavi MdL

Hermann Färber: "Wir werden die Chancen der Energiewende für unser Land nutzen"

Volles Haus beim Diskussionsabend mit Hubert Rinklin im Albwerkspeicher.
Der CDU-Bundestagskandidat Hermann Färber hatte am Donnerstag zum Diskussionsabend über die Energiewende mit dem Vorstandsvorsitzenden des Albwerks, Hubert Rinklin, im Albwerkspeicher in Geislingen eingeladen. Dass die Energiewende die Menschen umtreibt, zeigte sich am guten Besuch der Veranstaltung. Über 60 Interessierte sind der Einladung gefolgt, sodass der Albwerkspeicher bis auf den letzten Platz besetzt war.
 
In seiner Begrüßungsrede hob Hermann Färber die Notwendigkeit der Energiewende in Deutschland hervor. Insbesondere die Ereignisse in Fukushima haben dazu geführt, dass sich die Bundesregierung für den endgültigen Ausstieg aus der Atomkraft hin zu erneuerbaren Energien entschieden hat. „Nun gilt es, die Energiewende konsequent voranzutreiben und dabei wichtige Aspekte wie die Entwicklung des Strompreises, den Ausbau der notwendigen Netze und die Entwicklung von Speichermedien im Blick zu behalten“, so Hermann Färber.
 
Hubert Rinklin stellte in seinem Vortrag zunächst das Albwerk vor, das als eingetragene Genossenschaft mit seinen 300 Mitarbeitern kommunal verwurzelt ist und bereits heute die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung für das Jahr 2020 nahezu erreicht hat. Nach dem Energiekonzept der Bundesregierung soll der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 rund 35% betragen.
 
Schwerpunkt des Vortrags bildete die Windkraft. Bereits in den Jahren 2001 und 2002 hat das Albwerk einen ersten Windpark mit acht Anlagen errichtet. Über 160 Familien hatten sich finanziell beteiligt. Auch heute hält Hubert Rinklin eine frühzeitige Bürgerbeteiligung bei Bauvorhaben für unerlässlich.
 
Derzeit liegen rund 13% der Windkraftleistung im Gebiet des Albwerks, das damit bereits das Ziel der Landesregierung in Baden-Württemberg erfüllt hat. Allerdings gibt es trotz der Forderungen der grün-roten Landesregierung insbesondere beim Bau der Anlagen und der dazugehörigen Stromtrassen enorme Probleme durch langwierige Genehmigungsverfahren. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf: der Ausbau der regenerativen Energien und der Ausbau der Netze müssen harmonisiert werden“, so der Vorstandsvorsitzende des Albwerks.
 
Weitere Restriktionen für den Bau von Windkraftanlagen bestünden durch den Naturschutz und den Deutschen Wetterdienst bzw. das Wetterradar. „Der Wetterdienst ist beim Bundesverkehrsministerium angesiedelt. Hier sollten die strengen Auflagen zeitnah neu überdacht werden“, forderte Hubert Rinklin.
 
Im Mittelpunkt der anschließenden Diskussion standen unter anderen Themen die angestiegenen Strompreise und der Neubau und Weiterbetrieb von Kohlekraftwerken. Braunkohle hat einen Anteil von über 25% an der Energieerzeugung in Deutschland. Sie zähle zwar zu den billigsten Formen der Energieerzeugung, allerdings werden große Mengen CO2 freigesetzt, erklärte Hubert Rinklin. Eine Abkehr von der Braunkohle sei daher dringend notwendig. Sie lässt sich aber nur im europäischen Zusammenhang umsetzen. Insgesamt sei die Energiewende nur sinnvoll, wenn sie auf ganz Europa ausgedehnt wird, so Rinklin weiter. Er verweist in diesem Zusammenhang auf Forderungen des deutschen EU-Kommissars Günther Oettinger nach einer europaweiten Energiewende.
 
Im weiteren Verlauf der Diskussion wurden auch die EEG-Vergünstigungen für energieintensive Unternehmen kritisiert. Sowohl Hermann Färber als auch Hubert Rinklin halten die Vergünstigungen für dringend notwendig. „Wer einen Wegfall der Vergünstigungen für energieintensive Unternehmen fordert, handelt nicht nur populistisch, sondern riskiert eine Vielzahl von Arbeitsplätzen.“, so der CDU-Bundestagskandidat. „Die Abschaffung der Vergünstigung bringt lediglich eine Ersparnis von 1,3 ct pro KWh für einen durchschnittlichen Haushalt. Der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber ausländischen Unternehmen würde sich weitaus stärker auswirken“, ergänzte Hubert Rinklin.
 
Hermann Färber bedankte sich für einen spannenden und sachlichen Diskussionsabend bei Hubert Rinklin und den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern. „Die CDU wird die Energiewende auch weiterhin mit höchster Priorität verfolgen, zum Wohle unseres Landes und unserer Bürger“, so Färber abschließend. Beim anschließenden Imbiss konnten noch zahlreiche interessante Gespräche geführt werden.